Aachener Nachrichten vom 28. Juni 2003

Sonderschichten für Aachens große Schau
Rund um die Ausstellung „Ex oriente“ laufen die Arbeiten auf Hochtouren


Aachen (gei). Die Blicke vieler Besucher von „Ex oriente“ dürften in den kommenden Wochen auch an einem Modell hängen bleiben, das nur am Rande mit der Großausstellung zu tun hat: Der „Basar von Aleppo“.

Im Verwaltungsgebäude am Katschhof - eben dort, wo die Ex oriente ab Sonntag ihre Garderobe abgeben können - präsentiert die Aachener Gesellschaft für Internationale Burgenkunde (GIB e.V.) auf vier mal vier Metern das bunte Treiben eines orientalischen Basars des Mittelalters. Gut 600 liebevoll bemalte Elastolin-Figuren bevölkern den detailverliebten Nachbau des syrischen Basars. Tausende Utensilien vom Gewürzsack bis hin zum Badetrog machen das Betrachten zu einem einzigen großen Vergnügen.
Der Blick schweift durch enge Gassen des Basars, bleibt an den Tränken der Karawanserei hängen und erfreut sich am entspannten Treiben im Bad.

Ähnlich  wie  „Ex oriente“  will  auch das Basar-Modell den Blick auf den Vorderen Orient lenken, sagt GIB e.V.-Vorsitzender Bernhard Siepen. Allerdings befasst sich das noch unfertige Modell mit einer anderen Epoche: dem 12. und 13. Jahrhundert. Die Reise Isaaks von Aachen nach Bagdad und zurück, um die sich „Ex oriente“ rankt, reicht hingegen in die Zeit um 800 zurück.

Jahrelange Vorbereitung

Erst nach Ende der „Ex oriente“-Schau im September soll das Basar-Modell, an dem Siepen und zahlreiche Mitarbeiter sowie mehrere Schüler-Praktikanten bereits seit drei Jahren arbeiten, fertig gestellt werden. Mit weiteren Nachbauten soll es ab 2005 in einer eigenen Ausstellung präsentiert werden: „Burgen und Basare — Mittelalter-liche Lebens formen im Vorderen Orient“.
Und während gestern die Burgenfreunde noch ihre Figuren zu recht rückten, liefen auch die Vorbereitungen gleich nebenan  intensiv weiter: Das etwa  20-köpfige

 „Ex oriente“ - Team hat noch bis Sonntag gut zu tun, um frisch angelieferte Exponate zu platzieren und erklärende Schilder  anzubringen.
Ob die fürs Wochenende eingeplanten Sonderschichten zur Fertigstellung reichen, wird sich am Sonntag um 16 Uhr erweisen. Dann beginnt im Dom der offizielle Festakt zur Eröffnung der größten Ausstellung, die es in Aachen bislang zu sehen, gab - allerdings nur für geladene Gäste. Angesagt hat sich Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, der nicht nur die Schirmherrschaft übernommen hat, sondern auch die Festrede halten wird.

Ab Montag geöffnet

Das breite Publikum hat erst ab Montag Zutritt. „Ex oriente“ hat bis zum 28. September täglich von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 8/5€, Gruppen erhalten Ermäßigungen Führungen sind ab 5€ möglich.

Am Rande der Ausstellung „Ex oriente“, die morgen feierlich eröffnet und ab Montag für alle zugänglich sein wird, dürfte das Modell des „Basars von Aleppo“ ebenfalls viele Interessenten finden. Aachener Burgenfreunde haben den detailverliebten Nachbau im Verwaltungsgebäude am Katschhof aufgebaut.           Foto: Harald Krömer