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Übersichtsmodell der Deutschordensburg Montfort in Israel in M 1 : 500
Teil 1
 


1220             der Deutsche Orden erwirbt mit der Seigneurie de Joscelin umfangreiche Güter im
                     Hinterland von Akko und damit auch das Gebiet, in dem der Platz liegt. Ungeklärt bleibt
                     die Frage nach einer Vorgängeranlage.

1226             Baubeginn der Burg, allerdings in kleinerem Maßstab.

1228–30       erst in diese Zeit fallen die Hauptbauaktivitäten unter Hochmeister Hermann von Salza, die
                     nun finanziell (päpstlicher Ablass) und politisch (Vertrag Friedrichs II. mit dem Sultan)
                     abgesichert sind. Im Zuge des etwa bis 1240 dauernden Ausbaus zu einem Hauptsitz des
                     Ordens wird das Ordensarchiv und der Ordensschatz von Akko hierher verlegt.

1266             Belagerung der Burg durch die mamlukischen Emire Badr al-Dīn Aidamuri und Badr al-Dīn
                     Baisari, die ohne Erfolg abgebrochen wird.

1268             erfolglose Belagerung durch Sultan Baibars.

1271             Eroberung durch Baibars nach Einnahme der Vorburg und Unterminierung der Kernburg.
                     Nach dem freien Abzug der Besatzung nach Akko Zerstörung der Burganlage.

Die Burg liegt auf einem Felsrücken oberhalb des Keziv-Tales im Bergland nordöstlich von Akko. Ihre lang gezogene Kernburg ist durch zwei hinter einander liegende Halsgräben von dem angrenzenden Höhenzug abgesetzt. Sie besteht vor allem aus einem 55 x 20 m großen Saalbau, dem östlich ein massiver Frontturm mit D-förmigem Grundriss vorgelagert ist, von dem nur noch der Unterbau erhalten ist. Der nur noch in den Grundmauern erhaltene Saalbau besaß einst zwei Geschosse und war repräsentativ mit Bauplastik ausgestattet. In seinem Obergeschoss lag auch die Burgkirche. Westlich schließt sich daran ein mehrstöckiges Gebäude mit einem annähernd quadratischen Grundriss an, das als Donjon interpretiert werden kann. Nordwestlich davon liegt ein gut erhaltener Torturm, der wohl den Hauptzugang zur Kernburg darstellt. Die Kernburg wird von einer nur in Teilen erhaltenen Ringmauer umgeben.
 

Quellen: Erkenntnisse aus dem wissenschaftlichern Beirat der GIB zur Ausstellung Burgen und Basare der Kreuzfahrerzeit
mit Dr. phil. Ulrich Alertz, Dr. phil. Hans Altmann, Dr. phil. Mathias Piana und Dipl.-Ing. Bernhard Siepen in Anlehnung an die Veröffentlichung Burgen der Kreuzritter von Müller-Wiener, Deutscher Kunstverlag, 1966 Montfort und der frühe Burgenbau des Deutschen Ordens
von Daniel Burger, Dr. Dr.-Ing. Thomas Biller, Timm Radt, Michael Imhof Verlag 2015

Technische Details:

Modellgröße im Lichten: 605mm (l) x 355 mm (b) x  280 mm (h)

Ein Sockel sollte 100 mm rund um das Modell größer sein.

 

germanflag Aachener Woche vom 7.03.2021
Des Deutschordens wichtigste Festung
Gesellschaft für Internationale Burgenkunde: Aufstieg und Fall von Montfort - Neue Modelle
germanflag Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten vom 23.02.2021
Zwei neue monumentale Burgenmodelle
Interessante Arbeiten der Gesellschaft für Internationale Burgenkunde. Online-Besichtigung möglich.

 

Höhenlinienplan von Dr. Mathias Piana

Luftaufnahme der Burg: Blick von SW, im Hintergrund das Tal des Keziv-Baches (Wadi al-Qarn)


 

 





Fotos mit Wolkenhintergrund von Bernhard Siepen

das Erdgeschoss des Westturms gegen SO

Modellherstellung: Bernhard und Michael Siepen
Fotos vor Ort: Dr. Mathias Piana, Dr.-Ing. Dr. phil. Thomas Biller und Bernhard Siepen
Modellfotos: Bernhard Siepen und Stephan Gast

Ausschnittmodell in M 1 : 25 siehe unter Burg_Montfort_Israel2.htm

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Copyright: Gesellschaft für Internationale Burgenkunde e.V., Aachen
Stand: 8.07.2017