Übersichtsmodell der Zitadelle Davidsturm in Jerusalem in Israel


1099             bei der Einnahme Jerusalems durch die Kreuzfahrer Belagerung durch Raimund von Saint-Gilles, der nach der
                     Einnahme der Zitadelle hier kurzzeitig sein Hauptquartier aufschlägt.

1101             König Balduin I. richtet hier seine erste Residenz ein (bis 1104).

um 1160       verstärkter Ausbau der Zitadelle mit fünf Türmen und einem tiefen Graben; Hauptquartier der Jerusalemer
                     Garnison.

1187             bei der Eroberung der Stadt durch Saladin bleibt die Zitadelle unzerstört, Schäden werden ausgebessert.

1229–39       während der zweiten fränkischen Periode Jerusalems Befestigungsarbeiten an der Zitadelle.

1239/40        Belagerung und Einnahme der Zitadelle durch al-Nāsir Dāwūd von Kerak, die mit schweren Beschädigungen
                     verbunden ist.

1244             Einnahme von Jerusalem durch choresmische Reiterhorden. Dabei starke Zerstörungen an der Zitadelle. Sie liegt
                     die folgenden Jahrzehnte in Trümmern.

1310/11       Wiederaufbau durch Sultan al-Nāsir Muhammad, dem 1531 ein weiterer Ausbau durch Suleiman dem Prächtigen
                    folgt.

Der sogenannte Davidsturm ist das Hauptbauwerk der im Osten der Stadt liegenden Zitadelle, die bereits vor der Kreuzfahrer-zeit befestigt war und von den Franken zu einem starken Bollwerk ausgebaut wurde. Der Turm war Teil der römischen Stadtbefestigung, deren Mauer hier einen Bogen bildete. Sein massiver Unterbau (ca. 21,40 x 17,40 m) aus mächtigen Bossenquadern, zu denen es Parallelen zu herodianischen Bauten der Region gibt, geht noch auf diese Zeit zurück. Das Obergeschoss enthält so gut wie kein kreuzfahrerzeitliches Mauerwerk. Sein Grundriss zeigt ein spätaiyubidisches Baumuster. Es dürfte aber Anfang des 14. Jahrhunderts und in der frühosmanischen Epoche erneuert worden sein. Sein Mauerwerk zeichnet sich durch die Verwendung von Spolien abgebrochener älterer Bauteile aus. Fränkisch ist jedoch das mächtige Glacis, das den Turmsockel an der Ost- und Nordseite umgibt.

Technische Details:

Modellgröße im Lichten: 455mm (l) x 455 mm (b) x  200 mm (h)

Ein Sockel sollte 100 mm rund um das Modell größer sein.


Quellen: Erkenntnisse aus dem wissenschaftlichern Beirat der GIB zur Ausstellung Burgen und Basare der Kreuzfahrerzeit mit Dr. phil. Ulrich Alertz, Dr. phil. Hans Altmann, Dr. phil. Mathias Piana und Dipl.-Ing. Bernhard Siepen in Anlehnung an die Veröffentlichung Burgen der Kreuzritter von Müller-Wiener, Deutscher Kunstverlag, 1966
 

 

Herstellung des Übersichtsmodells: Bernhard und Michael Siepen
Fotos vor Ort: Bernhard Siepen
Modellfotos: Bernhard Siepen


Copyright: Gesellschaft für Internationale Burgenkunde e.V., Aachen

Stand: 05.03.2015