Übersichtsmodell der Johanniterburg Belvoir in Israel


Die Burg Belvoir erhebt sich auf einer Fläche von 111 x 99 m. Ein trockener Graben von rund 11 m Tiefe und fast 21 m Breite war für Angreifer auf drei Seiten das erste Hindernis, während auf der vierten Seite, im Westen, wegen des dort steilen Abhangs ein mächtiger Turm genügen sollte. Die mit Türmen bewehrte Außenmauer bildete ein unregelmäßiges, dem Gelände angepasstes Fünfeck, an die sich rundum von Spitztonnen überwölbte, lang gestreckte Räume wie beim Krak des Chevaliers anschlossen. Der im Westen gelegene Zugang zur Vorburg erfolgte über gegenläufige offene Rampen und zuletzt durch ein von Fallgatter gesichertes Tor. In der Mitte der Anlage erhebt sich auf quadratischer Grundfläche die Kernburg mit vier Ecktürmen und dem vor die Ostwand gesetzten Torhaus mit Fallgatter. Analog zur Vorburg umgeben auch hier Tonnengewölbe einen Innenhof. In Belvoir fand der gebrochene Bogen oder Spitzbogen in den Toren Anwendung.

Wenn auch nicht weiter genutzt, blieb die Kernburg noch lange als Ruine erhalten, ehe auf deren Trümmern im 19. Jahrhundert ein Dorf entstand mit Namen Kaukab-el Haua, das 1948 im arabisch-israelischen Krieg wieder verlassen wurde. Ab 1960 legten die Israelis in sechsjährigen Grabungsarbeiten die Grundmauern frei, sodass die Gesamtanlage heute touristisch erschlossen ist.


1168  erwerben die Johanniter einen befestigten Bauernhof und bauen ihn zu einer Grenz- und Verteidigungsfestung aus.

1183  belagert Sultan Saladin die Burg vergeblich.

1187  belagert Saladin die Burg ein Jahr lang unterminiert die Kernburg und gewährt der Besatzung schließlich freien Abzug
          nach Tyros.

1219  lassen Saladins Nachfolger in der Sorge, die Kreuzfahrer könnten die Burgen zurück erobern, neben anderen
          verlassenen Kreuzfahrerburgen auch Belvoir schleifen.

1241  kehren Kreuzfahrer auf Basis des zwischen Kaiser Friedrich II. und Sultan al-Kamil geschlossenen Vertrags von 1229
          noch einmal für kurze Zeit in die Burg zurück, ohne sie wieder aufbauen zu können.


Quellen: Veröffentlichung in Architectura: Zeitschrift für Geschichte der Baukunst, Bd. 12 (1989) S.105 - 136 , Die Johanniterburg Belvoir am Jordan von Dr. Dr.-Ing. Thomas Biller

Technische Details zum Übersichtsmodell:

Modellgröße im Lichten: 455mm (l) x 455 mm (b) x  200 mm (h)

Ein Sockel sollte 100 mm rund um das Modell größer sein

Blick über das Jordantal

Grundriss und Rekonstruktionsvorschlag aus DuMont Kunst-Reiseführer 1989, Das Heilige Land von Erhard Gorys


Übersichtsmodell M 1 : 500: Blick von Süden aus dem Jordanbtal


Blick von Süden, vom Jordantal aus

Grundriss- und Schnittzeichnung von Dr.-Ing. Dr. phil. Thomas Biller, Freiburg, woraus das Übersichtsmodell entstand.


Blick von Süden, dem Jordantal aus


 Blick von Norden in Richtung Jordantal


Modellherstellung: Bernhard und Michael Siepen
Fotos vor Ort: Bernhard Siepen und aus dem Internet
Modellfotos: Bernhard Siepen und Stephan Gast

             


 


Copyright: Gesellschaft für Internationale Burgenkunde e.V., Aachen

Stand: 30.03.2017