Übersichtsmodell der Burg Adjlun in Jordanien


1184             Gründung der Burg auf Veranlassung Saladins durch einen seiner Emire, ‘Izz al-Dīn Usama, über den Ruinen eines
                     byzantinischen Klosters. Sie sollte die aufständischen Beduinen, die sich mit den Kreuzfahrern verbündet hatten,
                     sowie die von letzteren kurz zuvor gegenüber errichtete Burg Belvoir kontrollieren.

1210/11        al-‘Ādil, der Nachfolger Saladins, forderte von ‘Izz al-Dīn Usama die Rückgabe der Burg.

1214/15        aufgrund seiner Weigerung wurde ‘Izz al-Dīn Usama von al-Mu‘azzam, dem Sohn al-‘Adils, gefangengenommen.
                     Al-Mu‘azzam vertraute die Burg seinem Mamluken ‘Izz al-Dīn Aibak al-Mu‘azzami an, der daraufhin größere
                     Baumaßnahmen durchführen ließ (Verstärkung der Südfront). In der Folgezeit mehrfacher Besitzerwechsel infolge
                    der Auseinandersetzungen um die Herrschaft über Damaskus.

1260            Eroberung der Burg durch die Mongolen, aber rasche Rückeroberung durch Sultan Baibars, der die Burg wieder
                    instand setzen ließ.

 Burg in Nordjordanien, ca. 60 km nordwestlich von Amman auf einem Bergmassiv östlich oberhalb des Jordans. Die ab 1184 errichtete Kernburg an der höchsten Stelle ist ein Mauergeviert mit vier Ecktürmen und einem Eingang in der östlichen Kurtine. Diesem war eine Barbakane vorgelagert, mit einem Eingang im Süden. In einer weiteren Bauphase, wohl unter ‘Izz al-Dīn Usama um 1200, wurden nach Osten und Süden Vorburgen angelegt. Die östliche war mit zwei weiteren Ecktürmen gesichert. Unter ‘Izz al-Dīn Aibak wurde ab 1214 die Südfront durch einen monumentalen Turm mit drei Geschossen verstärkt und die Eingangsanlage umgebaut. Das oberste Geschoss des Turmes beherbergte eine Abfolge von Räumen um einen Innenhof, ein gängiges Schema für aiyubidische Palastanlagen. Die gut erhaltene Burg ist mit einem aus dem Fels gehauenen Graben umgeben. Der Zugang erfolgte über eine Brücke im Osten der Anlage.

Quellen: Erkenntnisse aus dem wissenschaftlichern Beirat der GIB zur Ausstellung Burgen und Basare der Kreuzfahrerzeit
mit Dr. phil. Ulrich Alertz, Dr. phil. Hans Altmann, Dr. phil. Mathias Piana und Dipl.-Ing. Bernhard Siepen in Anlehnung an die Veröffentlichung Burgen der Kreuzritter von Müller-Wiener, Deutscher Kunstverlag, 1966

 

Technische Details:

Modellgröße im Lichten: 455mm (l) x 455 mm (b) x  200 mm (h)

Ein Sockel sollte 100 mm rund um das Modell größer sein.
 

Modellherstellung: Bernhard und Michael Siepen
Modellfotos: Bernhard Siepen

             


 

Copyright: Gesellschaft für Internationale Burgenkunde e.V., Aachen
Stand: 31.05.2017