Modell Kreuzfahrerschiffe im Hafen von Akkon
noch unbemannt

 

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Poster eines Vortrages 2007 zum Thema Schiffbau im Mittelalter von Dr. Ulrich Alertz, Aachen

  Plan von Akko von Pietro Vesconte (um 1320) aus: Marino Sanuto Torsello, Liber secretorum fidelium crucis [Nachdruck der Ausgabe
von 1611], Jerusalem 1972 Ausschnitt aus einer Rekonstruktions-zeichnung der Stadt von Jonathan Riley-Smith aus dem Grossen Bilderatlas der Kreuzzüge, Herder Verlag, Freiburg, 1992



Akkon war von 1104 bis 1187 neben Jerusalem die bedeutendste Stadt des Königreichs Jerusalem und erneut von 1191 bis 1291 in fränkischer Hand. Die Stadt war im 12. Jahrhundert Haupthafen und im 13. Jahrhundert Hauptstadt des Königreichs und Zentrum aller Ritterorden. Ihr Verlust 1291 besiegelte das Ende der Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land, nachdem sie von Sultan Qalawun am 18.Mai blutig eingenommen wurde. Sie ist heute eine kleine Hafenstadt in Nordisrael, auf einer vorspringenden Landzunge gelegen. Von der Kreuzfahrerstadt sind beträchtliche Reste im Untergrund der heutigen Altstadt erhalten, aber nur zu geringen Teilen ausgegraben. Die von einem doppelten Mauerring mit Türmen in regelmäßigen Abständen und vorgelegten Gräben umgebene Stadt war im 13. Jahrhundert nach Norden vergrößert worden (Vorstadt Montmusard).
Die Kernstadt war in Viertel (der Genueser, Venezianer, Pisaner, Templer, Johanniter etc.) aufgeteilt, die größtenteils selbständig befestigt waren. Wichtigstes erhaltenes Baudenkmal ist der in den letzten Jahren ausgegrabene, festungsartige Komplex der Johanniterniederlassung im Norden der Kernstadt.

Das Modell zeigt einen Ausschnitt aus dem Hafen von Akkon in der Mitte des 13.Jahrhunderts noch vor 1291. Zwei wissenschaftlich belegte Schiffstypen werden detailgetreu dargestellt: eine Galeere, genannt Tarida, für 108 Ruderer ausgestattet, die Karl von Anjon 1274 für seine Flotte erbauen ließ. Weiterhin eine Nave, ein Pilgerschiff für 450 Personen, aus der Flotte Ludwig IX., genannt der Heilige, von 1246. Die Konstruktionspläne lieferte dankenswerterweise der Schiffbauer und Technikhistoriker Dr. Ulrich Alertz, Mitarbeiter des Historischen Institutes der RWTH Aachen.

Maßstab 1 : 25
Grundfläche 3 m x 2 m
ca. 650 handgefertigte christliche Schiffs- Pilger-, Ritter- und Hafenfiguren

Ausschnitt aus der linken Rekonstruktionszeichnung, rot eingetragen der ungefähre Modellausschnitt

Burg al-•azna („Turm der Schatzkammer“), Turm der nördlichen Stadtmauer, in seinen unteren Teilen kreuzfahrerzeitlich.
an al-‘Umdan („Hof der Kette“), fränkische Hafenzollstation der Johanniter

Innenhof

Links die Nave, rechts die Galeere, im Hintergrund der Hof der Kette



Fotos: Bernhard Siepen; Bilder von Akkon: Dr. Mathias Piana, Augsburg

Fertigstellung des Modells Kreuzfahrerschiffe im Hafen von Akkon mit insgesamt ca. 400 Figuren: April 2008. Die Figurenszenen zeigen:
Die Entladung der gerade eingetroffenen Galeere mit Kampf bereiten Kreuzfahrern, die Abfahrt der für 400 Pilger und Kreuzfahrer bestimmten Nave in Richtung Heimat. Vor den Mauern des Hofs der Kette findet der Betrachter das typisch dynamische Hafen- und Bazarleben und viele auf ein nächstes Schiff wartende Reisende, bestehend aus müden Pilgern, Kreuzfahrern, Verletzten, Kranken und nicht zuletzt auch vielen Kriegsversehrten.








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Copyright: Gesellschaft für Internationale Burgenkunde e.V., Aachen
Stand: 16.05.2008