vzurückliegender Vortrag

Samstag,
den 16.November  2003
19°° Uhr

Ort:

Tagungshotel Buschhausen, Adenauerallee 215 in 52066 Aachen

Thema:

Burgtürme in Apulien - Donjon und Wohnturm

Ein zusammenfassender, großer Überblick über die Turmbauten des Südreiches ( Römisch-Deutsches Kaiserreich ) lehrt eine beachtliche Mannigfaltigkeit im einzelnen erstaunlich gleichgerichteten baulichen Tendenzen im Gesamtbild des Geschehens. Vom bergfriedartigen, einfachen Wehrturm, über bewohnbare Rückzugsorte mit sparsamer Einrichtung bis zum raffiniert ausgestatteten Donjon, sind alle Spielarten von Turmbauweisen mehr oder weniger ausgeprägt vertreten, eine Vorstellung, die sich nur wenig von mitteleuropäischen Verhältnissen abhebt. Die Wehreinrichtungen beschränken sich vorwiegend auf die Vertikalverteidigung, die hinter dem allgemeinen Erscheinungsbild von Festigkeit und Repräsentation jedoch zurücktritt. Fortschrittliche Anpassungen an die Kriegstechnik sind aber in Einzelfällen zu beobachten, von denen vor allem die Festung Karls von Anjou in Lucera zeugt. Die Elemente ritterlicher Wohnweise und Selbstdarstellung halten sich meist mit wehrtechnischen Erfordernissen in Waage - ein vielgestaltiges Bild, das die Türme im Süden abgeben und das durch mehrere herausragende Leistungen ausgezeichnet ist. Der Einfluss des großen Kaisers bleibt freilich nur in Einzelfällen zu fassen, vielleicht in Oria und Lagopesole und sicher in Lucera.
 Referent: Dr. Dankwart Leistikow, Dormagen
Nach praktischer Tätigkeit im Baufach und in der Denkmalpflege ( als Maurer, Steinmetz und Zimmermann ) u.a. in Heidelberg, Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Karlsruhe. 1953 Diplom ( Prof. Egon Eiermann ), Studium ( Prof. Oscar Reuther ) und Promotion in Baugeschichte 1956 ( Prof. Arnold Tschira ). Berufstätigkeit als Architekt 1956 - 1989 in der Großindustrie, seit 1984 als Leiter der Architektur im Zentralen Ingenieurwesen der Bayer AG Leverkusen.
Baugeschichtliche Arbeiten und Publikationen mit den Arbeitsschwerpunkten: Architektur des 12. und 13.Jahrhunderts, besonders Wehrbau, Geschichte des Krankenhausbaus, Staufische Architektur in Süditalien, Kreuzfahrerarchitektur im Heiligen Land, Klosterbaukunst, Mittelalterlicher Baubetrieb, Werkzeuge und Geräte der Steinmetzen.
Mitglied der Koldewey-Gesellschaft für Baugeschichtliche Forschung und des Wissenschaftlichen Beirates des Internationalen Burgeninstitutes IBI/ Europa Nostra und der Wartburg-

Abbildungen: Lucera, aus Dumont Kunst-Reiseführer, Apulien, Kathedralen und Kastelle, C.A. Willemsen, 1971

weitere Informationen zur Veranstaltung unter Ereignisse in der GIB e.V. 2002-15